Weitaus weniger bekannt ist, dass durch Zigarettenrauchen auch häufiger Tumoren an Hals, Kopf, Leber, Blase und Prostata ausgelöst werden. Bei Frauen, die während der Schwangerschaft nicht von der Zigarette lassen können, kommt es vermehrt zu Frühgeburten und untergewichtigen Babys. Magenschleimhautentzündungen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre treten beim Raucher gehäuft auf.
Aktuell weist der Leiter der Klinik für Rheumatologie und Immunologie in Bad Nauheim, Prof. Müller-Lader, auf Forschungsergebnisse hin, dass die Inhaltsstoffe des Tabaks entzündliche rheumatische Erkrankungen verstärken können, wahrscheinlich über das Immungeschehen. Hinzu kommt die herabgesetzt Blutversorgung entzündeter Gelenkbezirke, folglich braucht der Patient mehr Rheuma-Medikamente. “Rauchen mindert die Chance auf einen milden und kontrollierbaren Krankheitsverlauf“, so der Rheumatologe.
Passivrauchen erhöht Diabetes-Risiko
Wie Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München und des Deutschen Diabetes-Zentrums in Düsseldorf zudem herausgefunden haben, besteht auch ein Zusammenhang zwischen dem Einatmen von Tabakqualm und der Erkrankung an Typ 2-Diabetes. Nichtraucher, die zum ersten Untersuchungszeitpunkt zu Hause oder am Arbeitsplatz Passivrauch ausgesetzt waren, hatten ein mehr als doppelt so hohes Risiko, an Typ 2-Diabetes zu erkranken wie Studienteilnehmer, die weder aktiv noch passiv rauchten. Die Ergebnisse der 7-jährigen Studie sind vergangene Woche im Fachmagazin European Journal of Epidemiology veröffentlicht worden.