Salmonellen sind bakterielle Erreger, die Typhus und Paratyhus hervorrufen, aber weitaus häufiger sind die nicht typhoidalen Samonellosen, kurz als Salmonelleninfektionen bekannt. Sie verursachen in der Regel beim Menschen Magen-Darm-Infektionen mit Bauchkrämpfen und Durchfällen, zeitweise auch mit Fieber einhergehend. Ein Erkrankungsgipfel besteht typischerweise im Spätsommer.
Als Hauptreservoir von Salmonellen (
Salmonella enteritidis,
S. typhimurium, S. Typhimurium) kommen landwirtschaftlich genutzte Tiere (Rinder, Schweine, Geflügel) und die daraus erzeugten Lebensmittel in Betracht. Diese Salmonellosen sind die klassische Lebensmittelinfektion. Sie erfolgt durch die Aufnahme über den Mund.
Hauptsächlich wurde diese Lebensmittelinfektion bisher über nicht ausreichend erhitzte Eier bzw. Rohei enthaltene Speisen sowie durch kontaminierte Hände bei der Zubereitung aufgetauter Hühnchen ausgelöst.
Wie eine kürzliche Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes ergab, ist jedoch das Salomonellen-Infektionsrisiko durch rohes Schweinemett (
S. Typhimurium DT 193) bzw. Mettwurst (
S. Typhimurium DT 104) deutlich höher.
Auch beim Grillen und vielen Tierkontakten bei gleichzeitig unzureichender Handhygiene sowie auf Auslandsreisen besteht die Gefahr einer Salmonellen-Infektion. Darüber hinaus können Magentabletten (z.B. Pantoprazol), die den Säureschutz vermindern (Protonenpumpenhemmer), das Infektionsrisiko steigern.
Generell ist der Rückgang der Infektionen durch Eier und Geflügel auf die EU-Maßnahmen zur Salmonellenbekämpfung aus dem Jahr 2003 in den Geflügelbetrieben zurückzuführen.
Obwohl es sich bei der Salmonellose um eine bakterielle Infektion handelt, erfolgt die Therapie in der Regel nicht mit Antibiotika, da die Dauer der Erregerausscheidung oft verlängert wird.
Fazit:
Alle Speisen sollten, wegen der Gefahr eines Salmonellenbefalls, unterhalb von 10 °C aufbewahrt werden. Eine sichere Abtötung der Salmonellen erreicht man bei Temperaturen von über 70 °C für mindestens 10 Minuten. Es wird ferner empfohlen, die Speisen innerhalb von 2 Stunden nach der Erhitzung zu verzehren. Eine strenge Händedesinfektion (siehe pharma_factory „
Hygiene im Alltag schützt vor Viren und Bakterien") ist aus prohylaktischen Gründen zu empfehlen. Der Verzehr von rohem Hackfleisch sollte sicherheitshalber gemieden werden. (Hr)
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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger