Suche starten
19.08.2013 | 11:00
Komplementäre Heilmethoden im Kommen Masern-Alarm: Impflicht wirklich erforderlich?

Vorsicht beim Verzehr von rohem Hackfleisch


Karlsruhe/Hohenheim - Die menschlichen Salmonellosen sind weltweit verbreitet. In Deutschland wurden 2008 ca. 45.000 Erkrankungen nach dem Infektionsschutzgesetz an das Robert-Koch-Institut gemeldet.

Schweinemeet
(c) Brent Hofacker - fotolia.com
Salmonellen sind bakterielle Erreger, die Typhus und Paratyhus hervorrufen, aber weitaus häufiger sind die nicht typhoidalen Samonellosen, kurz als Salmonelleninfektionen bekannt. Sie verursachen in der Regel beim Menschen Magen-Darm-Infektionen mit Bauchkrämpfen und Durchfällen, zeitweise auch mit Fieber einhergehend. Ein Erkrankungsgipfel besteht typischerweise im Spätsommer.

Als Hauptreservoir von Salmonellen (Salmonella enteritidis, S. typhimurium, S. Typhimurium) kommen landwirtschaftlich genutzte Tiere (Rinder, Schweine, Geflügel) und die daraus erzeugten Lebensmittel in Betracht. Diese Salmonellosen sind die klassische Lebensmittelinfektion. Sie erfolgt durch die Aufnahme über den Mund.

Hauptsächlich wurde diese Lebensmittelinfektion bisher über nicht ausreichend erhitzte Eier bzw. Rohei enthaltene Speisen sowie durch kontaminierte Hände bei der Zubereitung aufgetauter Hühnchen ausgelöst.

Wie eine kürzliche Studie des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes ergab, ist jedoch das Salomonellen-Infektionsrisiko durch rohes Schweinemett (S. Typhimurium DT 193) bzw. Mettwurst (S. Typhimurium DT 104) deutlich höher.

Auch beim Grillen und vielen Tierkontakten bei gleichzeitig unzureichender Handhygiene sowie auf Auslandsreisen besteht die Gefahr einer Salmonellen-Infektion. Darüber hinaus können Magentabletten (z.B. Pantoprazol), die den Säureschutz vermindern (Protonenpumpenhemmer), das Infektionsrisiko steigern.

Generell ist der Rückgang der Infektionen durch Eier und Geflügel auf die EU-Maßnahmen zur Salmonellenbekämpfung aus dem Jahr 2003 in den Geflügelbetrieben zurückzuführen.

Obwohl es sich bei der Salmonellose um eine bakterielle Infektion handelt, erfolgt die Therapie in der Regel nicht mit Antibiotika, da die Dauer der Erregerausscheidung oft verlängert wird.

Fazit:


Alle Speisen sollten, wegen der Gefahr eines Salmonellenbefalls, unterhalb von 10 °C aufbewahrt werden. Eine sichere Abtötung der Salmonellen erreicht man bei Temperaturen von über 70 °C für mindestens 10 Minuten. Es wird ferner empfohlen, die Speisen innerhalb von 2 Stunden nach der Erhitzung zu verzehren. Eine strenge Händedesinfektion (siehe pharma_factory „Hygiene im Alltag schützt vor Viren und Bakterien") ist aus prohylaktischen Gründen zu empfehlen. Der Verzehr von rohem Hackfleisch sollte sicherheitshalber gemieden werden. (Hr)


Sie haben Fragen zum Artikel oder zum Thema? Dann nutzen Sie die Kommentarfunktion.





Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger
Kommentieren
Drucken
Schlagworte
Salmonellen-Eier Salmonellen Dr.-med.-Heimfried-Rüdinger Medizinsplitter Salmonellosen Schweinfleisch Salmonellengefahr Salmonellen-Eiern Rohes-Hackfleisch Typhus Paratyhus Medizin-Splitter
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Weitere Artikel zum Thema
21.07.2014

Ostalb: Grippeähnliche Symptome entpuppen sich als Q-Fieber

Q-Fieber - InfektionsquelleKarlsruhe/Hohenheim - Die Region um Heidenheim wurde kürzlich durch einen Q-Fieber Ausbruch in Schrecken versetzt.
14.07.2014

Warum das Chlorhühnchen in Deutschland unerwünscht ist

ChlorhühnchenKarlsruhe/Hohenheim - Seit den Freihandelsgesprächen mit den USA geistert in Deutschland auch der Begriff Chlorhuhn vermehrt durch die Medienlandschaft. Was hat es damit auf sich?
29.06.2014

Pestizide erhöhen Autismus-Risiko

AutismusStuttgart/Hohenheim - Schwangere, in deren unmittelbaren Umgebung Pestizide eingesetzt werden, haben laut einer aktuellen US-Studie ein erhöhtes Risiko autistische Kinder zu zeugen.
23.06.2014

E-Zigaretten: US-Giftzentralen schlagen Alarm

Gefahren E-ZigaretteKarlsruhe/Hohenheim - Laut Arzneitelegramm schlagen gegenwärtig die US-Giftzentralen wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Nikotinvergiftungen bei Kindern - hauptsächlich Kleinkindern - Alarm.
16.06.2014

Deutlich mehr Herzattacken während Fußball-WM

Herzattacken Fußball WMKarlsruhe/Hohenheim - Nach dem Anpfiff der WM-Spiele in Brasilien strebt das Fußballfieber einem Höhepunkt zu. Das sogenannte „Fußballfieber“ führt nicht primär zu erhöhter Körpertemperatur, aber es kann durchaus zu einem Herzinfarkt durch emotionalen Stress, in Verbindung mit bestimmten Gegebenheiten, kommen.
Alle Artikel zum Thema »
Sie befinden sich: Ratgeber: Gesundheit » Gesundheit » Vorsicht beim Verzehr von rohem Hackfleischnach oben
Nachrichten
Unternehmen
Markt
Umwelt
Prozesstechnik
Verpackungstechnik
IT + Medien
Gesetz + Recht
Logistik
Veranstaltungen
Wissenschaft
Karriere
Neuerscheinungen
Pharma-Wetter

Pharmanachrichten-Ticker
Schlagzeilen
Tags
Archiv
Premium-News
Pharma-Suchbegriffe
RSS-Channel
Veranstaltungen
Messen
Kongresse
Workshops
Symposien
Seminare
Sonstiges

Stellenmarkt
Stellenangebote
Stellengesuche
Jobwall

Kleinanzeigen
Angebote
Gesuche

Büchermarkt
Angebote
Infothek
Ratgeber
Umfrage

Mediathek
Fotos
Videos
Für angemeldete User
Stellenanzeige schalten
Kleinanzeige schalten
Newsletter-Profil anlegen
Zugang Premium-News

zur Anmeldung
© PharmaFactory 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.
Klick für Seitenübersicht