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30.08.2010 | 10:45
Hygiene im Alltag schützt vor Viren und Bakterien Doping im Freizeitsport und Bodybuilding-Wahn

Wie gesund leben die Deutschen?


Karlsruhe/Hohenheim - Der renommierte Sportwissenschaftler an der Kölner Sporthochschule, Prof. Dr. Ingo Froböse, hat jetzt eine Studie zu den Lebensgewohnheiten der Deutschen vorgestellt.

Dicker Junge
(c) pharma_factory
Dabei kam heraus, dass nur jeder siebte gesund lebt. Zu einem gesunden Lebensstil gehören ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, wenig Alkohol und Nikotinabstinenz. Doch die Hälfte der Deutschen ernährt sich nicht richtig. Sie essen zu wenig Obst, Gemüse und Fisch, dafür zu viel Fleisch und Süßigkeiten. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar zwei Drittel, da den meisten das Ungesunde besser schmeckt.

Dies ist aber auch eine Erziehungssache und Gewohnheit, weshalb bereits in Kindergärten und Schulen Kochkurse angeboten und die Grundlagen für eine gesunde Ernährung vermittelt werden sollten.

Genauso wichtig wie die Ernährung ist die Bewegung. Das Wirtschaftwunder der Nachkriegszeit führte zu einer Wohlstandsgesellschaft mit Übergewicht (siehe pharma_factory: "Sport gegen Diabetes") und Bewegungsmangel.


CurrywurstBild vergrößern
Zwei Drittel der unter 30-jährigen ernährt sich bevorzugt ungesund.

Bereits 1970 hatte man den Stellenwert körperlicher Aktivität erkannt, weshalb der Deutsche Sportbund in der BRD „Die Trimm-dich-Bewegung“ ins Leben gerufen hatte. Sie erreichte eine hohe Öffentlichkeitswirkung. In zahlreichen Städten und Gemeinden wurden so genannte Trimm-dich-Pfade eingerichtet. Im Zuge neuer Modesportarten geriet die Trimm-dich-Bewegung allmählich in Vergessenheit.

 
Trimm-dich-BewegungBild vergrößern
1970 hatte man den Stellenwert körperlicher Aktivität erkannt und die "Trimm-dich-Bewegung“ ins Leben gerufen.


Unter dem Motto „Deutschland bewegt sich!“ wurde 2003 eine Initiative von BARMER Ersatzkasse, BILD am SONNTAG und ZDF gestartet, mit dem Ziel, möglichst viel Menschen dauerhaft und regelmäßig in sportliche Bewegung zu bringen. Eigentlich sollte man meinen, dass diese Initiativen sich nachhaltig auf das Bewegungsverhalten der Bevölkerung ausgewirkt hätten.

Dass dem nicht so ist, beweist die Studie (wahrscheinlich wäre das Ergebnis ohne diese Großaktionen noch schlechter). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich an fünf Tagen in der Woche wenigstens eine halbe Stunde zu bewegen. Das muss noch nicht einmal intensiver Sport sein, es reicht auch den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen usw. zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Doch viele erreichen noch nicht einmal diese Mindestkriterien. Knapp 40 % der Befragten gaben an, dass sie niemals länger als zehn Minuten zu Fuß gehen oder Radfahren. Dass viele lieber das Auto benutzen hängt auch damit zusammen, dass – vor allem in den Großstädten – gut ausgebaute Radspuren, sichere Fußwege und beleuchtete Joggingstrecken fehlen.


Fazit:
Außer der Aufklärung über gesunde Lebensweise, wie richtige Ernährung, körperliche Aktivität, Nikotinabstinenz und Alkoholreduktion, müssen auch – gerade in Ballungszentren – geeignete Bewegungsmöglichkeiten (wie sichere Rad- und Fußwege) geschaffen werden. (Hr)

 

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Gerne steht Ihnen Herr Dr. med. H. Rüdinger, Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin, Rede und Antwort


Dr. med. Heimfried Rüdinger

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Dr.-med.-Heimfried-Rüdinger Lebensgewohnheiten Medizin-Splitter gesünder-Leben Medizinsplitter
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