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29.12.2011 | 11:00
Mangelware Vitamin D Skandal im Hühnerstall: Turbohühner durch Antibiotika-Einsatz

E-Zigarette gefährlicher als gedacht


Karlsruhe/Hohenheim - Nichtraucher zu werden gehört oft zu den guten Vorsätzen im neuen Jahr.

E-Zigarrette
E-Zigarette (c) zitze - fotolia.com
Da viele die Erfahrung wie Mark Twain bereits gemacht haben, der da sagt:“ Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft“, suchen sie nach Alternativen und meinen sie in der E-Zigarette gefunden zu haben. Dem ist aber beileibe nicht so. Nachfolgend die wichtigsten Fakten zu diesem brisanten Thema.

Bei der elektronischen, auch elektrische Zigarette genannt, wird eine Flüssigkeit durch eine Heizspirale zum Verdampfen gebracht, die man dann inhaliert. Die Beschaffenheit und der Geschmack des entstandenen „Nebels“ ähneln dem Rauch einer Zigarette, ohne dass eine Verbrennung stattfindet. Die als Liquid bezeichnete Flüssigkeit setzt sich aus Wasser, Konservierungsstoffen, künstlichen Lebensmittelaromen und in der Regel auch Nikotin zusammen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt vor Gefahren durch nikotinhaltige E-Zigaretten – entgegen den Werbeaussagen der Hersteller sind elektronische Zigaretten außerdem keineswegs frei von Schadstoffen. So hat die US-amerikanische Kontrollbehörde FDA in etlichen Proben toxische, zum Teil sogar krebserregende Substanzen nachgewiesen. Zudem befürchten Kinderärzte, dass die elektronischen Zigaretten gerade Kinder und Jugendliche zum Rauchen verführen könnten, die dann früher oder später zu echten Zigaretten wechseln.

Die BZgA-Direktorin Elisabeth Pott bezeichnet die E-Zigaretten auch für eine Raucherentwöhnung als ungeeignet, denn für einen auf Dauer erfolgreichen Rauchstopp ist eine Verhaltensänderung nötig, die mit dem Konsum von E-Zigaretten aber nicht erreicht wird.

Dr. Martina Pötschke-Langer, vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg ist gegen E-Zigaretten in Rauchverbotszonen, da es aufgrund der dürftigen Datenlage zur Zeit nicht möglich sei, abzuschätzen, inwieweit elektrische Zigaretten die Raumluft belasten. Außerdem trägt der Konsum zigarettenähnlicher Produkte dazu bei, dass Rauchen als sozial akzeptiertes Verhalten wahrgenommen wird.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die E-Zigarette bereits vor zwei Jahren als Arzneimittel eingestuft. Demnach dürfte sie nur in Apotheken verkauft werden, was aber nicht der Fall ist. In der Münchner Innenstadt z.B. gibt es einen E-Zigaretten-Shop.

Im europäischen Binnenmarkt wird die elektronische Zigarette in den meisten Mitgliedsländern als Genussmittel vertrieben und ist damit auch problemlos im Internethandel erhältlich.

Fazit

Die E-Zigarette eignet sich weder zum „gesünderen Rauchen“ noch zur „Raucherentwöhnung“. Will man das Rauchen einstellen, sollte man sich bei seiner Krankenkasse erkundigen, welche Entwöhnungsprogramme von der Kasse empfohlen und auch gefördert werden. Die Grundvoraussetzung für den Erfolg der Raucherentwöhnung ist der selbst getroffene Entschluss, das Rauchen aufzuhören und dauerhaft daran festzuhalten. Die anfänglichen Entzugssymptome können durch Nikotinersatzpräparate wie Nikotinpflaster, Nikotinkaugummis etc. abgemildert werden. In der Regel können auch Hausärzte mit Rat und Tat zur Seite stehen. (Hr)


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Gerne steht Ihnen Herr Dr. med. H. Rüdinger, Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin, Rede und Antwort.


Dr. med. Heimfried Rüdinger
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