Da bei solchen Themen oft emotional, ja teilweise auch polemisch kommentiert wird, ist es umso wichtiger von Zeit zu Zeit über den aktuellen, wissenschaftlichen Stand zu berichten, um sich ein objektiveres Bild zu einem so hochbrisanten Gesundheitsproblem bilden zu können.
Es ist sinnvoll auf Studien bzw. Aussage von Institutionen zurückzugreifen, die wissenschaftlich anerkanntes Renommee besitzen. In diesem Fall gilt das Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) als eine solche Adresse.
Am 24.5.2013 gaben das DKFZ und der Verbraucherschutz-Bundesverband (vzbv) eine gemeinsame Pressemitteilung zum derzeitigen Wissenstand über die E-Zigarette heraus. Demnach ist die elektrische Zigarette weiterhin kein unbedenkliches Produkt, da der Verbraucher nicht genau weiß, was er mit elektrischen Zigaretten konsumiert:
- die Nikotinmenge ist oft ungenau oder sogar falsch angegeben
- das Nikotin gelangt je nach Gerät unterschiedlich gut in den Nebel, der inhaliert wird
- die in den Flüssigkeiten der E-Zigaretten enthalten Inhaltsstoffe können die Atemwege reizen und zu allergischen Reaktionen führen
- der Nebel mancher dieser Liquids enthält krebserzeugende Substanzen wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein, Nickel und Chrom
Bisher werden die E-Zigaretten als „Lifestyle-Produkt“ angepriesen und der Konsument kann das Gesundheitsrisiko nicht einschätzen. Deshalb fordert die vzbv verlässliche Produktinformationen über Inhaltstoffe und über die Gesundheitsrisiken. Zudem solle verhindert werden, dass Jugendliche und Nichtraucher über elektrische Zigaretten den Einstieg ins Rauchen finden.
Die E-Zigaretten sollten lediglich zur Tabakentwöhnung angeboten werden und damit müsste sie als Arzneimittel eingestuft werden. Bis dahin handelt es sich um „einen unkontrollierten Versuch am Verbraucher“, meint das DKFZ in seinem Report (Rote Reihe: Tabakprävention und Tabakkontrolle Band 19: Elektrische Zigaretten – ein Überblick; Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg). (Hr)
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Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin,
Dr. med. H. Rüdinger