Suche starten
20.12.2010 | 10:55
Tattoos - Die schöne Gefahr Arzneipflanze des Jahres 2011: Passionsblume

Granatapfel - Was macht die Superfrucht so gesund?


Karlsruhe/Hohenheim - Der Granatapfel ist die rötliche Frucht einer Pflanze, die zu Weiderichgewächsen zählt. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittleren Osten, ist inzwischen aber auch in anderen Regionen, wie z.B. im Mittelmeerraum, zu finden.

Granatapfel
Granatapfel (c): Eve - fotolia.com
Die Frucht ist seit Jahrtausenden bekannt. Manche Historiker sehen im Granatapfelbaum den „Baum des Lebens", der im Garten Eden die Unsterblichkeit verleiht. Der Granatapfel spielt im Alten Testament eine große Rolle und ist dort das Sinnbild für die Lebensfülle der Natur. Im Orient bedeutet der Granatapfel schlicht „die Frucht des Paradieses". Seine prallen Fruchtkammern mit dem saftig-exotischem, roten Fruchtfleisch verkörpern Sinnlichkeit, Fruchtbarkeit und vitale Kraft. Auch die Götter der Griechen zählten Granatäpfel zu ihrer Lieblingsspeise. Die Speise der Götter (Ambrosia) galt als Geheimnis ihrer Unsterblichkeit.

Im Christentum wurde der Granatapfel zum Symbol für die Reinheit und Jungfräulichkeit von Maria. Ab dem Mittelalter ist er als Reichsapfel ein Symbol der Herrschertugend und schmückt auch das Wappen von Ärzteschaften in ganz Europa. In der mittelalterlichen Alchemie galt der Granatapfel als lebensverlängernde Frucht. Auch für die Vertreter der altchinesischen Alchemie war der rötliche Saft die „konzentrierte Seele" und brachte Langlebigkeit. Kein Wunder, dass dem Granatapfel schon immer eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird.

 
GranatapfelBild vergrößern
Der Granatapfel gilt als Heilmittel bei vielen Beschwerden. (Foto: volff - Fotolia.com)

Inzwischen haben Ernährungswissenschaftler herausgefunden, warum die Frucht ihren Ruf als traditionelles Heilmittel zu Recht hat. In besonders hoher Konzentration sind im Granatapfel die Polyphenole nachweisbar. Diese sekundären Pflanzenstoffe (siehe pharma_factory Passionsblume), die auch die Fruchtfärbung bedingen, haben einen ausgeprägten antioxydativen Effekt (siehe pharma_factory: "Arzneipflanze des Jahres 2011: Passionsblume").

Die antioxidative Wirkung des Granatapfels soll drei- bis zehnmal höher sein als die der Pflanzen Blaubeere und Grüntee. Diese Substanzen wirken entzündungshemmend, dienen der Infektabwehr und bieten ein gewissen Schutz vor Zellentartung (Krebs).

Neuerdings wurde auch ein Wirkstoff namens „Punicalagin" entdeckt, der in natürlicher Form nur im Granatapfel vorkommt. Ihm wird eine vorbeugende und therapeutische Wirkung gegen die Arteriosklerose (Verkalkung der Schlagadern) zugeschrieben. Und schließlich wird dem Granatapfel - schon seit Adam und Eva - nachgesagt, dass er wie ein Aphrodisiakum wirke, also die Lust steigere und stimuliere.

Die Frucht ist auch hierzulande erhältlich, aber oft nur in Feinkost- oder Obstgeschäften manchmal auch auf Märkten in Großstädten. Als Saft gibt es den Granatapfel mittlerweile - mit Zusätzen wie Zucker - auch in Supermärkten. Unter Muttersaft wird der ursprüngliche Saft aus der ersten Pressung bezeichnet, meist findet man dieses Produkt in Apotheken, Reformhäusern und Bioläden.

Auch die roten Kerne, die Samen, können gegessen werden, ohne dass sie vorher ausgepresst werden, so z.B. zu Wild anstelle von Preiselbeeren, Süßspeisen und Eis kann man damit dekorieren. Die fleischig ummantelten Samen lassen sich entweder mit den Fingern oder mit einem Löffels gut herauslösen oder die Frucht wird horizontal halbiert, die Schale an den dünnen Häutchen eingeritzt und die Frucht sternförmig zerbrochen. Die Trennwände zwischen den einzelnen Kammern sollten entfernt werden, denn diese schmecken bitter und beeinträchtigen den eher süß-sauren Geschmack der Kerne und des Saftes.

Eine andere Möglichkeit an die Kerne zu kommen ist, den Granatapfel nach Abschneiden des Strunks in eine Schüssel Wasser einlegen und aufbrechen, die essbaren Kerne sinken zu Boden, während die Schale und die weißen Häutchen auf dem Wasser schwimmen und leicht separiert werden können.


Fazit:
Bereits die Mythen aus dem Altertum machen den Granatapfel interessant, die neueren ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse aber machen die Frucht zu einem wertvollen Nahrungsmittel, im weitesten Sinne sogar zu einem Heilmittel. (Hr)



Sie haben Fragen zum Artikel oder zum Thema? Dann nutzen Sie die Kommentarfunktion.

Gerne steht Ihnen Herr Dr. med. H. Rüdinger, Facharzt für Allgemeinmedizin-Sportmedizin, Rede und Antwort.


Dr. med. Heimfried Rüdinger
Kommentieren
Drucken
Schlagworte
Granatapfel-essen Heilmittel Granatapfel-Rezept Medizinsplitter Dr.-med.-Heimfried-Rüdinger Granatapfelsaft Medizin-Splitter Granatapfel
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Weitere Artikel zum Thema
21.07.2014

Ostalb: Grippeähnliche Symptome entpuppen sich als Q-Fieber

Q-Fieber - InfektionsquelleKarlsruhe/Hohenheim - Die Region um Heidenheim wurde kürzlich durch einen Q-Fieber Ausbruch in Schrecken versetzt.
14.07.2014

Warum das Chlorhühnchen in Deutschland unerwünscht ist

ChlorhühnchenKarlsruhe/Hohenheim - Seit den Freihandelsgesprächen mit den USA geistert in Deutschland auch der Begriff Chlorhuhn vermehrt durch die Medienlandschaft. Was hat es damit auf sich?
29.06.2014

Pestizide erhöhen Autismus-Risiko

AutismusStuttgart/Hohenheim - Schwangere, in deren unmittelbaren Umgebung Pestizide eingesetzt werden, haben laut einer aktuellen US-Studie ein erhöhtes Risiko autistische Kinder zu zeugen.
23.06.2014

E-Zigaretten: US-Giftzentralen schlagen Alarm

Gefahren E-ZigaretteKarlsruhe/Hohenheim - Laut Arzneitelegramm schlagen gegenwärtig die US-Giftzentralen wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Nikotinvergiftungen bei Kindern - hauptsächlich Kleinkindern - Alarm.
16.06.2014

Deutlich mehr Herzattacken während Fußball-WM

Herzattacken Fußball WMKarlsruhe/Hohenheim - Nach dem Anpfiff der WM-Spiele in Brasilien strebt das Fußballfieber einem Höhepunkt zu. Das sogenannte „Fußballfieber“ führt nicht primär zu erhöhter Körpertemperatur, aber es kann durchaus zu einem Herzinfarkt durch emotionalen Stress, in Verbindung mit bestimmten Gegebenheiten, kommen.
Alle Artikel zum Thema »
Sie befinden sich: Ratgeber: Gesundheit » Gesundheit » Granatapfel - Was macht die Superfrucht so gesund?nach oben
Nachrichten
Unternehmen
Markt
Umwelt
Prozesstechnik
Verpackungstechnik
IT + Medien
Gesetz + Recht
Logistik
Veranstaltungen
Wissenschaft
Karriere
Neuerscheinungen
Pharma-Wetter

Pharmanachrichten-Ticker
Schlagzeilen
Tags
Archiv
Premium-News
Pharma-Suchbegriffe
RSS-Channel
Veranstaltungen
Messen
Kongresse
Workshops
Symposien
Seminare
Sonstiges

Stellenmarkt
Stellenangebote
Stellengesuche
Jobwall

Kleinanzeigen
Angebote
Gesuche

Büchermarkt
Angebote
Infothek
Ratgeber
Umfrage

Mediathek
Fotos
Videos
Für angemeldete User
Stellenanzeige schalten
Kleinanzeige schalten
Newsletter-Profil anlegen
Zugang Premium-News

zur Anmeldung
© PharmaFactory 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.
Klick für Seitenübersicht